Handharmonika- und Akkordeon-Club Kollnau e.V.
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Gänsehautmoment in Kollnau
Das Kollnauer Akkordeon-Ensemble und das Akkordeon-Orchester Heitersheim spielten
gemeinsam in der Kollnauer Festhalle. Titel des Konzertes: Akkordeon grenzenlos
Am Ende wurde es eng auf der Bühne in Kollnau, als beide Orchester auf der Bühne Platz nahmen
Zur Aufführung kamen Originalstücke für Akkordeon und Bearbeitungen – zunächst vom Kollnauer Ensemble, dann vom
Heitersheimer Orchester, dann gemeinsam gespielt. Der Titel Akkordeon grenzenlos bewahrheitete sich in vielerlei Hinsicht.
Geradezu grenzenlos waren die Stimmungen, die die Musizierenden in die karge Atmosphäre der Festhalle zauberten. Die vielen
Zuhörer wurden nach Wien und in eine Wiener-Walzer-Seligkeit entführ. Nach Zirkusbildern, die musikalisch vorgegaukelt waren
und durch die akkurate Genauigkeit im Spiel faszinierten, swingte es dann jazzig (Kollnauer Akkordeon-Ensembles). Ein früher
Morgen war mit zu empfinden in leiser, elegischer Einstimmigkeit, bis mit einem prallen Tutti-Durakkord der Sonnenaufgang
dargestellt war. Dass von irischer Tanzfröhlichkeit, einem gruseligen Seedrama und einer unglücklichen Liebe lautmalend erzählt
wurde, transportierte weitere grenzenlose Stimmungen in die Festhalle (Akkordeon-Orchester Heitersheim). Mit einer
Originalkomposition und Bearbeitungen von Rudolf Würthner griffen beide Formationen auf Literatur von einem Musiker zurück,
der – selbst virtuoser Akkordeonist – Musik in optimaler Kenntnis des Instruments schrieb. Nach großem Stühlerücken und
dichtem Gedränge auf der Bühne folgten dann die gemeinsamen Nummern. Gewählt waren die Themen der Filmmusiken von
"Indiana Jones" und "Fluch der Karibik". Grenzenlos waren die Spannungsbögen, die dynamischen Veränderungen auf kleinsten
Notenwerten, die Abstufungen in den Tempi, durch die großartige, klangmächtige Interpretationen dieser Nummern entstehen
konnten. Das gemeinschaftliche Spiel wurde diesen bekannten Filmmelodien ausdrucksvoll gerecht. Der kluge Einsatz der
verschiedenen Register, die Ausgewogenheit in den Stimmgruppen und die Virtuosität der Ensemblemitglieder boten Grundlage
für eine erstklassige Wiedergabe gerade dieser in diversen Sounds bekannten Musik: Es war Virtuosität nicht nur in der
Fingerfertigkeit auf der Tastatur, sondern in der gleichzeitig zu bedienenden Balgartikulation. In der letzten Nummer stellen sich
erneut Gänsehautmomente ein: Die stampfenden, auf den Punkt genauen Akkorde, die vorwärtsdrängenden Rhythmen, die
Klangopulenz: Captain Jack Sparrow schien die Spur von Indiana Jones aufzunehmen und der Soundtrack aus "Fluch der Karibik"
mit mehr als 40 Mitspielern die Halle zu sprengen. Dass nach diesem Finale kaum eine andere Zugabe möglich war als eine
Wiederholung einer Sequenz daraus, war folgerichtig. In den begeisterten Applaus waren auch einbezogen die Solistin Ulrike
Bank, die so informativen wie humorvollen Moderationen beider Ensembles und die Dirigenten. Der Chef des Akkordeon-
Ensembles Kollnau Michael Huck rief mit ruhiger, sicherer Hand optimal erarbeitete Ergebnisse ab und motivierte zu
atmosphärisch dichter Wiedergabe. Mit lebhaftem Dirigat führte Tobias Winterhalter sein Heitersheimer Orchester und mit
energiegeladener Gestik das Gesamtorchester zu geradezu grenzenloser Höchstleistung, getragen durch die Spielleidenschaft
aller.
Handharmonika und Akkordeon Club Kollnau e.V.